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Information für Angehörige

Wir verstehen, dass Sie beunruhigt sind und Angst um Ihre Angehörigen haben.

Wir werden versuchen, Ihnen soweit wie möglich entgegenzukommen, bitten Sie jedoch zu verinnerlichen, dass es unsere allerwichtigste Aufgabe ist, die Patient:innen dieser Station möglichst gut zu versorgen.

Wir bitten Sie daher, bei Ihrem Besuch Folgendes zu beachten:

  • Wir versuchen, die Besuchszeiten nach voriger Absprache so flexibel wie möglich zu halten, um auch allen Berufstätigen die Möglichkeit zu geben Ihre Angehörigen zu besuchen. Da die Patient:innen dieser Station oft schwer erkrankt sind, ist häufig eine sehr intensive Betreuung bzw. Behandlung notwendig. Wir bitten Sie daher um Verständnis für eventuelle Wartezeiten bevor Sie das Patient:innenzimmer betreten können. Auch kann es vorkommen, dass wir Sie aus medizinischen Gründen während des Besuches aus dem Zimmer bitten müssen. Im Allgemeinen ist der Nachmittag für Besuche günstiger.
  • Für Fragen zu den Patient:innen stehen Ihnen die diensthabenden Ärzt:innen und, innerhalb der Kompetenzen, auch das Pflegepersonal zur Verfügung. Aus rechtlichen Gründen wird ohne Einverständnis der Patient:innen nur den unmittelbaren Angehörigen Auskunft gegeben. Telefonische Auskunft erhalten grundsätzlich nur uns bereits persönlich bekannte, nahe Angehörige, die das patient:innenbezogene Passwort vorweisen können. Bitte versuchen Sie, telefonische Nachfragen auf die Zeit zwischen 9:00 und 10:00 Uhr vormittags und zwischen 19:00 und 20:00 Uhr abends zu beschränken.

Da viele unserer Patient:innen infektionsgefährdet sind, sind auch für Besucher:innen  bestimmte Hygienemaßnahmen erforderlich:

Für alle Besucher:innen gilt:

  1. Beim Betreten und Verlassen der Station sind eine gründliche Händereinigung (Händewaschen mit Seife; gewissenhaftes Abtrocknen) und anschließende Händedesinfektion, sowie das Tragen einer Plastikschürze notwendig, um keine Keime zu verschleppen.
  2. Es sollten sich nie mehr als zwei Besucher:Innen gleichzeitig bei einer Patient:in aufhalten.
  3. Aus hygienischen Gründen dürfen keine Topfpflanzen oder Blumen mitgebracht werden.

Der Besuch von minderjährigen Kindern soll nur nach Rücksprache mit unserem Team erfolgen. Die Aufbewahrungsmöglichkeiten für persönliche Utensilien der Patient:innen sind an einer Intensivstation sehr begrenzt. Wir ersuchen Sie daher, Pflegeartikel und nicht unmittelbar benötigte Kleidungsstücke mit nach Hause zu nehmen.

Monitor

Die vielen Geräte und Kabel um Ihren Angehörigen sind auf den ersten Blick sicherlich ungewohnt und vielleicht verwirrend. Wir möchten Ihnen daher einen kurzen Überblick geben.

Grundsätzlich erfolgt die Überwachung und Unterstützung der wichtigsten Körperfunktionen der Patient:innen: Über Klebeelektroden, die am Oberkörper angebracht sind, wird die Herzfrequenz (grüne Linie auf dem Monitor) auf einem Überwachungsgerät, sowohl beim Bett, als auch in der Stationszentrale in Echtzeit kontrolliert. Dieses Gerät ist rund um die Uhr eingeschaltet und alarmiert, wenn der Herzschlag zu schnell oder zu langsam wird. Es sind jedoch auch Fehlalarme möglich, z.B. wenn sich der:die Patient:in so bewegt, dass die Klebekontakte fehlerhaft ableiten. Über einen Sensor wird der SpO2-Wert (blaue Ableitung am Monitorbildschirm), einem Parameter zur Beobachtung der Sauerstoffversorgung des:der Patient:in gemessen.

Auch die Atemfrequenz wird miterfasst (weiße Linie am Monitor). Über dünne Plastikschläuche (Katheter), die in Arterien und Venen liegen, können zusätzlich Blutdruck, Temperatur und andere wichtige Werte ständig mitüberwacht werden. Gleichzeitig werden über diese Katheter Medikamente und Ernährungsflüssigkeiten direkt dem Blut zugeführt, außerdem wird aus ihnen auch Blut für Untersuchungszwecke entnommen.

Bild Patienin in Seitenlage

Zur Entlastung des Magens haben viele Patient:innen einen dünnen Schlauch im Magen liegen (Magensonde), der durch ein Nasenloch eingeführt wird. Diese Magensonde dient auch der flüssigen Ernährung über den Magen-Darmtrakt.

Um die Lungenfunktion zu unterstützen oder zu ersetzen, müssen manche Patient:innen künstlich beatmet werden. Dabei wird von einem Beatmungsgerät über einen Schlauch, der durch den Mund in die Luftröhre führt, das Ein- und Ausatmen übernommen bzw. unterstützt. Nachdem der Schlauch durch die Stimmritze verläuft, kann ihr:e Angehörige:r in dieser Situation nicht sprechen. Da die Beatmung häufig als unangenehm empfunden wird, kann es außerdem sein, dass dämpfende und schmerzstillende Medikamente verabreicht werden. Manchmal ist sogar eine tiefe Narkose („künstlicher Tiefschlaf“) nötig.

In einigen Fällen kann die kontrollierte Anlage eines Luftröhrenschnittes für die Beatmung sinnvoll sein („Tracheotomie“). Dabei handelt es sich um einen etwa halbstündigen Routine-Eingriff, welcher z.B. bei langer Beatmungsdauer eingesetzt wird. Der normale Beatmungsschlauch kann dann aus Mund und Rachen entfernt werden. Die Patient:innen können dann über einen kleineren Schlauch durch den Hals beatmet werden.

Um eine gleichmäßige Sauerstoffverteilung innerhalb der künstlich beatmeten Lunge zu gewährleisten, werden Lagerungstherapien durchgeführt. Seitenlagerungen sowie Lagerung auf den Bauch sind ein normaler und wichtiger Bestandteil unserer Behandlung und sollten Sie nicht beunruhigen.

Ist ihr:e Angehörige:r wach, braucht sie:er von uns und besonders von Ihnen sehr viel Zuwendung und Unterstützung. Wir müssen ihr:ihm die Situation erklären und uns viel Zeit nehmen, um ihr:ihm Gelegenheit zu geben, sich verständlich zu machen.

Wichtig erscheint uns in diesem Zusammenhang auch die oft auftauchende Frage, ob es sinnvoll ist, einen Angehörigen im Tiefschlaf zu besuchen. Obwohl es nicht beweisbar ist, glauben wir doch, dass Ihr:e Angehörige:r Ihre Ansprache und Ihre Berührungen braucht und auch wahrnimmt, auch wenn sie:er sich nicht verständlich machen kann.

Gerade während der Tiefschlafphase sowie im Aufwachprozess möchten wir Sie, werte Angehörige, bitten, Besucherströme zu regeln. Uns ist bewusst, dass es vielleicht allen im Bekannten- und Verwandtenkreis ein Bedürfnis ist, die uns anvertrauten Patient:innen zu besuchen. Dennoch bitten wir Sie, sich untereinander abzusprechen! Unserer Erfahrung nach ist es sowohl für Patient:innen als auch für Sie sehr anstrengend, sich – plakativ gesprochen – im 5-Minuten-Takt als Besucher:in am Patient:innenbett abzuwechseln. Sinnvoller erscheint eine tageweise, durch die nächsten Angehörigen gelenkte, Besucher:innenplanung. Wir bedanken uns schon im Voraus für Ihr diesbezügliches Entgegenkommen!

Wir weisen darauf hin, dass laut Vorgabe der Krankenhausleitung das Filmen und Fotografieren in Krankenzimmern nur mit Vorab-Genehmigung der Krankenhausverwaltung gestattet ist. Des Weiteren dürfen Mitarbeiter:innen des Krankenhauses nur mit deren ausdrücklicher Zustimmung fotografiert oder gefilmt werden.

Mobiltelefone können Störungen an medizinischen Geräten verursachen. Deshalb ist aus Sicherheitsgründen die Benützung von Handys, Smartphones, Tablets und ähnlichen Geräten durch Angehörige auf der Intensivstation untersagt. Bringen Sie Ihr Gerät bitte vor dem Besuch in den Flugmodus oder schalten Sie es komplett aus.

Zuletzt dürfen wir Sie noch höflich darauf hinweisen, dass für Ihre Garderobe bzw. für von Ihnen mitgebrachte (Wert-)Gegenstände keine Haftung übernommen werden kann.

Die Zeit des Aufenthaltes Ihrer:Ihres Angehörigen ist für Sie sehr schwer und verunsichernd. Wir wissen um Ihre Sorge und hoffen, Ihnen durch diese Einführung ein wenig helfen zu können. Für weitere Fragen und Anliegen steht Ihnen unser Team gerne zur Verfügung.

Ihr 13i2 Team

Intensivstation.jetzt

Diese Website bietet für Patient:innen und Angehörige sowie interessierte Expert:innen laiengerecht formuliert Informationen rund um das Thema Intensivstation und kritische Erkrankung.