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Antibiotic Stewardship Programm (ASP)

Das Antibiotic Stewardship Programm wurde vom AKH Wien eingerichtet, mit dem Ziel eine kontinuierliche Verbesserung der Qualität der Antiinfektiva-Verordnung in Bezug auf Wirkstoffauswahl, Dosierung, Verabreichung und Behandlungsdauer zu erreichen und somit eine rationale antiinfektive Therapie zu gewährleisten und der steigenden Inzidenz von resistenten Erregern entgegen zu wirken.


Antibiotika haben die Medizin revolutioniert und das Überleben von PatientInnen in einem hohen Maß verbessert. Allerdings besteht immer häufiger die Gefahr, dass durch einen unkritischen oder missbräuchlichen Einsatz von Antibiotika die Medikamente ihre Wirksamkeit durch eine Resistenzentwicklung verlieren, vor allem bei multiresistenten gramnegativen Erregern.

Resistenzentwicklung ist bakterielle Evolution und ist damit nicht vermeidbar, sie kann aber durch einen restriktiven Einsatz von Antibiotika verzögert werden. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Antibiotika ist daher unumgänglich.

Zielsetzung des ASP ist gemäß Nationalem Aktionsplan zur Antibiotikaresistenz (NAP-AMR) und der S3-Leitlinie „Strategien zur Sicherung rationaler Antibiotika Anwendung im Krankenhaus“ eine strukturelle sowie eine individuelle Antiinfektivatherapie. Bei Ersterer geht es um den Aufbau von ASP-Teams, die Analyse von lokalen Verbrauchs- und Resistenzdaten sowie die Implementierung entsprechender Empfehlungen und Algorithmen in der Klinik. Letztere beinhaltet konkrete, individuelle Entscheidungen am Patient:innenbett: Wie kann man (Breitspektrum‑)Antibiotika sparen, ohne die Patient:innen zu gefährden?

Die Mitglieder des ASP bilden zusammen ein mulitdisziplinäres TEAM, welches ein gemeinsames Ziel verfolgt: Die Förderung eines optimalen Antibiotikaverbrauchs innerhalb des Krankenhauses.

Geschäftsordnung:


ASP-Sprecher

Univ.-Prof. Dr. Heinz Burgmann
Univ.-Klinik für Innere Medizin I, Klin. Abt. für Infektionen und Tropenmedizin
E-Mail: heinz.burgmann@meduniwien.ac.at

 

ASP-Leitungsgremium

Mag.a Martina Anditsch
Anstaltsapotheke des Allgemeinen Krankenhauses Wien
E-Mail: post_akh_apo@akhwien.at

Univ-Prof.in Dr.in Elisabeth Presterl, MBA
Univ.-Klinik für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle
E-Mail: elisabeth.presterl@meduniwien.ac.at

a.o. Univ.-Prof.in Dr.in Birgit Willinger
Klinisches Institut für Labormedizin, Abteilung für Klinische Mikrobiologie
E-Mail: birgit.willinger@meduniwien.ac.at

Univ.-Prof. Dr. Heinz Burgmann
Univ.-Klinik für Innere Medizin I, Klin. Abt. für Infektionen und Tropenmedizin
E-Mail: heinz.burgmann@meduniwien.ac.at

 

ASP-Verantwortliche der Klin. Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin

Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. MPH Heimo Lagler (Leiter der Abteilungsverantwortlichen)
E-Mail: heimo.lagler@meduniwien.ac.at

Priv.-Doz. Dr. Matthias Vossen, PhD
E-Mail: matthias.vossen@meduniwien.ac.at

Priv.-Doz. Dr. Ludwig Traby, PhD
E-Mail: ludwig.traby@meduniwien.ac.at

Zahlreiche Studien belegen die Vereinbarkeit von ökonomischen Aspekten einer Antiinfektiva-Therapie mit optimalem klinischen Outcome. Die Einhaltung bestimmter ökonomisch-günstiger Therapiestrategien führt also zu keinem Nachteil für den Patienten.

Eine wichtige Rolle spielt dabei die Auswahl des „richtigen“ Antibiotikums – vor allem in der initialen Therapie. Eine inadäquate Therapie ist mit erhöhter Letalität, längerer Verweildauer im Krankenhaus und damit einhergehend unnötig hohen Kosten assoziiert (s. kalkulierte parenterale Initialtherapie bakterieller Erkrankungen bei Erwachsenen).

Die lokale Resistenzsituation ist bei der Therapieauswahl unbedingt zu berücksichtigen, da (multi-) resistente Keime nicht nur Schaden an den Patient:innen, sondern auch einen erheblichen finanziellen Schaden verursachen.

Auch durch die rechtzeitige Einleitung einer Sequenztherapie lassen sich unnötige Kosten vermeiden. Abgesehen vom direkten Einsparungspotential durch die in der Regel billigeren oralen Darreichungsformen, können Personalressourcen, Einmalartikel (Infusionsbesteck etc.) und zusätzliche Kosten durch den oft kürzeren stationären Aufenthalt der Patient:innen eingespart werden.

Weitere sinnvolle Beiträge zur klinisch-ökonomischen Balance stellen u.a. die Deeskalation der Initialtherapie, die Berücksichtigung der „Verabreichungskosten“ (Zubereitung und Applikation) oder therapeutisches Drug-Monitoring für Antibiotika mit geringer therapeutischer Breite dar.

Die Berücksichtigung pharmakoökonomischer Aspekte trägt also durchaus zur Therapieoptimierung bei und stellt somit einen wichtigen Beitrag des Antibiotic Stewardship Teams dar.

 

Für eine effiziente Mikrobiologische Diagnostik ist eine fachgerechte Probenentnahme von entscheidender Bedeutung.

Detaillierte Informationen über die korrekte Präanalytik von mikrobiologischen Proben finden Sie unter folgendem Link:

 

Als Grundlage der empirischen antimikrobiellen Therapie, im Zuge des ASP (Antibiotic Stewardship-Programm) sind die lokalen Resistenzdaten von großer Bedeutung.

Die aktuellsten Resistenzdaten finden Sie unter folgenden Links:

„Die Surveillance des Antibiotika-Verbrauchs ist eine wichtige quantitative Messgröße zur Bestimmung von Art und Umfang des Antibiotika-Einsatzes. Sie bildet indirekt das Verordnungsverhalten der KlinikärztInnen ab und lässt Verbrauchsveränderungen frühzeitig erkennen. Zudem ist es ein unerlässliches Instrument für die mittel- und langfristige Beurteilung der Effektivität von ABS-Interventionen.“ (S3-Leitlinie Strategien zur Sicherung rationaler Antibiotika-Anwendung im Krankenhaus)